Donnerstag, 12. November 2015

Klartext

Hey,
in diesem Blog geht es um mein Auslandsjahr und zwar nicht nur über die guten, sondern auch über die negativen Seiten, deswegen wollte ich heute einfach mal erzählen, warum ich fast abgebrochen hätte un wie es mir jetzt geht.
In den ersten Tagen, nachdem ich in Texas angekommen bin habe ich schon angefangen Zweifel zu bekommen, es war kein Zufall, dass es genau an dem Tag anfing, denn es war der erste Schultag meiner Freunde in Deutschland. Ich glaube, dass war um Labor day. Aufjedenfall war es da nur ein Gefühl, dass ich einfach besser in Deutschland geblieben bin. Aber ich habe zu diesem Zeitpunkt nie daran gedacht irgendwie abzubrechen oder sonstiges. Mit der Zeit wurde es dann aber stärker und habe dann schließlich den Kontakt zu meinen Freunden verringert, was aber auch nicht wirklich was gebracht hat. Ich hatte einfach das Gefühl, hier in Texas keine Freunde zu haben, was auch daran liegen mag, dass ich zu dieser Zeit noch sehr viele neue Leute getroffen habe und nicht wirklich Leute kennen lernen konnte. Ich habe es auch schon mal hier erwähnt und es wurde dann auch wieder besser, weg ging es aber nicht.
Oft wenn ich mit meinen Eltern geskypt habe, habe ich schon gesagt, dass ich nachhause möchte aber nicht gehen werde und meine Eltern haben auch gemeint, dass ich es noch probieren soll. Es ging dann auch so weiter und es wurde nicht wesentlich besser. Ich hatte auch schon mit meiner Gastfamilie darüber geredet, aber nicht wirklich soo viel, wie ich es hätte machen sollen. Als ich dann um die 2 Monate hier war, hatte ich dann echt den Höhepunkt erreicht. Mir ging es echt nichtmehr gut und ich war einfach nur noch traurig und habe auch viel weniger gegessen.Ein Grund dafür war, dass ich einfach nicht wirklich Freunde hatte und nichts unternommen habe ausser Schule. Was die ganze Sache natürlich nicht besser gemacht hat, ist dass ich fast jeden Tag Kontakt mit meiner Familie hatte. Wenn ich dann mit meinen Eltern geskypt habe, habe ich ihnen immer gesagt, dass ich abbrechen möchte und sie haben immer zu mir gesagt, wenn es wirklich so schlimm ist, dann kann ich nach hause kommen, aber ich soll es einfach probieren, weil sie mich kennen und wissen, das sich es ewig bereuen würde. Und sie haben recht. Leider habe ich ein paar Sachen gesagt, auf die ich nicht eingehen möchte aber jeder, der Heimweh hat, kann das glaub ich verstehen, aber es tut mir sehr leid.
Meine Eltern haben mich dann dazu gebracht mit meiner Gastmutter zu reden, was ich dann auch gemacht habe, weil ich auf der einen Seite wirklich nach hause wollte und dachte es gibt hier keine Zukunft mehr für mich, aber dass alles natürlich auch durchziehen möchte.
Ich hatte dann ein Gespräch mit meiner Gastmutter. Mit der zeit kam dann auch meine Gastschwester und mein Gastvater hinzu. Wir haben dann ein bisschen geredet und es hat mir wirklich geholfen. Mit meiner Familie in Deutschland habe ich jetzt bis auf meine Elter und meinen Bruder nicht mehr wirklich Kontakt. Ich bin ihnen wirklich richtig dankbar, dass sie alle hinter mir stehen und auch akzeptieren, dass der Kontakt nicht so gut für mich ist.

Seit dem ganzen sind jetzt so circa 3 Wochen um und ich kann jetzt schon sagen, dass sich einiges geändert hat. Ich hatte echt keine Hoffnung mehr Freunde zu finden und es hat geklappt. Ich unternehme jetzt mehr und wir sind schon daran Pläne für meinen Geburtstag zu machen. Dass zeigt mir einfach, dass das hier die richtige Entscheidung war und dass es sich nicht lohnt die Hoffnung aufzugeben, denn irgendwann ist man auch angekommen und fängt an es hier zu genießen. Mir geht es jetzt viel besser und ich bin endlich wieder richtig glücklich und kann mir im Moment einfach nicht wirklich vorstellen in Deutschland zu sein. Klar, manche denken sich jetzt vielleicht, dass man Leute 3 Wochen später keine Freunde nennen kann, aber ich kannte die Leute aber schon vorher, musste nur mehr mit ihnen machen. Und man sollte auch nie vergesse, einem Auslandsjahr sind 3 Wochen viel.

Tim

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